Hohlkammerplatte – vielseitig einsetzbar

Hohlkammerplatte - vielseitig einsetzbarKaum ein Werkstoff ist so vielseitig wie die Hohlkammer-Platte. Sie ist nahezu in jedem Medium einsetzbar, sehr robust und zudem relativ günstig. Doch worum es sich genau handelt, kann man ohne näheres Hinsehen gar nicht genau sagen. Deshalb schauen wir uns die Hohlkammer-Platte einmal genauer an. Denn eines ist sicher: Hohlkammer-Platten können problemlos von Laien verbaut werden.

Woraus besteht die Hohlkammer-Platte?

Hohlkammer-Platten werden mitunter auch Stegplatten genannt. Sie besteht auch verschiedenen Schichten. Zwischen diesen Schichten befinden sich Hohlräume, die mit Luft gefüllt sind. So entstand auch der Name „Hohlkammer-Platte“.

Fragt man sich, aus welchem Material die Hohlkammer-Platte besteht, so wird man feststellen, dass es auf den Verwendungszweck ankommt, um das beste Material zu finden. Egal, um welches Material es sich handelt, es ist sehr leicht, stabil, beinahe bruchsicher.

  • Soll die Platte für eine Bedachung verwendet werden, ist von einer Platte aus Polycarbonat (PC) oder Acrylglas (PMMA) auszugehen. Die Hohlkammerplatten aus Acryglas weisen zumeist eine Stärke von 16 mm auf. Im Normalfall sind es Doppelstegplatten. Eine Hohlkammer-Platte aus Polycarbonat hingegen kann in verschiedenen Stärken angeboten werden. So können problemlos Stärken von etwa 32 mm hergestellt werden, was zu einer größeren Stabilität der Bedachung führen wird. Ganz besonders in einem Bereich, in dem die Wärmedämmung benötigt wird, sind diese Platten gefragt. Dies könnte zum Beispiel ein beheizter Wintergarten, aber auch ein Gewächshaus sein. Beide Materialien können in unterschiedliche Formen gebracht werden.
  • Als besonderes Material wird Plexiglas eingesetzt. Es wird für Gewächshäuser oder edle Wintergärten verwendet.
  • Ein weiteres Material, das für Hohlkammer-Platten zur Verfügung steht, ist Makrolon. Es wird ausschließlich von der Firma Bayer hergestellt. Es ist extrem hochwertig und einseitig UV-beschichtet. Es ist biegsam und extrem schlagfest. Somit ist es auch hagelbeständig, selbst bei größeren Hagelkörnern. Auch Makrolon weist eine gute Isolierfähigkeit auf.
  • Sind hitzeabweisende Platten gefragt, muss eine besondere Ausfertigung angefordert werden. Sie verfügen über eine geringere Lichtdurchlässigkeit. Sie werden besonders gerne für Terrassenbedachungen eingesetzt. Trotz der verringerten Lichtdurchlässigkeit ist es damit auf der Terrasse immer noch sehr hell. Doch wird die Hitze abgeleitet, sodass es zudem kühler wird als im Freien. Gerade in heißen Sommern ist dies eine große Erleichterung.

Welche Besonderheiten weisen Hohlkammer-Platten auf?

  • Sie weisen eine große Robustheit auf. Je nach Ausführung können sogar große Hagelkörner erfolgreich abgewehrt werden. Denn trotz ihrer Stabilität sind die Hohlkammer-Platten aus PC und PMMA sowie Makrolon sehr beweglich. Das bedeutet, dass die Hagelkörner an ihnen abprallen.
  • Die Hohlkammer-Platten sind sehr leicht. Das bedeutet, dass man sie auch alleine sehr gut verbauen kann. Eine großartige Unterkonstruktion ist für die Verwendung von Hohlkammer-Platten nicht notwendig. Einfache Querverstrebungen können ausreichen, je nachdem, was für ein Projekt geplant ist.
  • Die Arbeit mit Hohlkammer-Platten ist sehr einfach. Daher ist sie auch für Anfänger kein Problem.
  • Die meisten Hohlkammer-Platten sind zudem hitzebeständig. Oftmals sind sie sogar hitzeabweisend. Somit können sie auch in Regionen mit hohen Temperaturen sehr gut zum Einsatz kommen.
  • Aufgrund der Hohlkammern wirken diese Platten auch schalldämmend in beide Richtungen.

Besonderheiten in der Montage von Hohlkammer-Platten

Sicherlich sind die Platten leicht und auch das eigentliche „Anschrauben“ ist nicht schwierig. Dennoch gibt es einige Dinge, die man bei der Verwendung von Hohlkammer-Platten beachten muss, damit am Ende alles korrekt verarbeitet wurde.

  • Hohlkammer-Platten können auf unterschiedliche Weise montiert werden: Kleben, Schrauben oder lose verlegen. Jedoch werden sie für die Bedachung überwiegend lose verlegt. Aufgrund der Sonneneinstrahlung können sie sich ausdehnen. Dadurch ist eine feste Verlegung nur für eine kurze Zeitspanne funktionsfähig. Beim Ausdehnen entstehen Knarz- und Knirschgeräusche.
  • Beim Zuschneiden der Platten muss über das Ausdehnen im Sommer und das Zusammenziehen im Winter nachgedacht werden. Hierbei ist ein Minimum von 5 mm einzurechnen.
  • Verschiedene Unterkonstruktionen sind zur Verlegung von Hohlkammer-Platten möglich: Holz, Metall, eine Kombination aus beidem oder Profile, die über eine thermische Entkopplung verfügen bzw. die Stegplatten trennen. Zudem muss darauf geachtet werden, dass die Unterkonstruktion sich nicht durch Sonneneinstrahlung aufheizt. So ist es zwingend notwendig, dass die Unterkonstruktion hell gehalten wird. Würde sich die Unterkonstruktion aufheizen, würde dies den Platten großen Schaden zufügen können.
  • Für das Anstreichen der Unterkonstruktion sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Denn es ist wichtig, lösungsmittelhaltige Dämpfe lange genug ausdünsten zu lassen. Die Lösungsmitteldämpfe könnten den Platten Schaden zufügen.

Wie reinige ich Hohlkammer-Platten am besten?

Natürlich müssen auch diese Platten im Laufe der Zeit gereinigt werden. Das versteht sich von selbst. Doch haben wir es auch hier wieder mit besonderen Umständen zu tun. Wer einfach nur mit Spüli und einem Wischlappen dem Schmutz zu Leibe rücken möchte, sollte von dieser Idee lieber Abstand nehmen. Dennoch ist das Reinigen, egal ob beim Gewächshaus, dem Terrassendach oder dem Wintergarten eine wichtige Angelegenheit. Schließlich soll stets ausreichend Licht hindurchgelangen.

  • Kondenswasseransammlungen sollten vermieden werden. Bleiben das Wasser dort an dieser Stelle, kann es schnell zur Algenbildung kommen.
  • Folgende Reinigungsstoffe sollten nicht zum Einsatz kommen: Aceton, Alkohol und Benzol.
  • Hingegen können folgende Mittel bedenkenlos eingesetzt werden: Nitroverdünnung, Terpentinersatz und Isopropylalkohol. Auch das bewährte Essigwasser ist ein wahres Reinigungswunder, wenn es um Hohlkammer-Platten geht.
  • Am besten sollte eine Sprühflasche zum Auftragen des Reinigungsmittels verwendet werden. Das Essigwasser kann bis zu 30 Minuten einweichen, bevor es abgespült wird. Starke Verschmutzungen können auch mit dem Hochdruckreiniger bearbeitet werden – vorsichtig natürlich.

Achtung Kratzer – Es kann immer einmal zu Kratzer kommen. Das lässt sich auf Dauer überhaupt nicht vermeiden. Mit Kunststoffpolituren können diese behandelt werden, sodass man sie kaum noch sehen kann. Diese erhält man im Baumarkt. Auch eine Nano-Versiegelung kann von großem Nutzen sein.

Hohlkammer-Platten sind einfach fantastisch, wenn man eine lichtdurchlässige Bedachung oder einen wärmenden Schutz aufbauen möchte. Aus diesem Grunde eignen sie sich sehr gut für Terrassenbedachungen, Wintergärten und Gewächshäuser. Zudem sind sie isolierend, schalldämmend und leicht in der Pflege. Alles in allem sollte man bei bestimmten Bauprojekten immer zuerst an die Hohlkammer-Platten denken. Denn sie können aus so manchem einfachen Bauprojekt einen tollen Eyecatcher machen, der die ganze Nachbarschaft faszinieren wird. Und so ganz nebenbei sind sie noch relativ günstig und trotzdem sehr langlebig. Es lohnt sich auf jeden Fall, die notwendigen Informationen über diesen Werkstoff schon einmal anzufordern und durchzulesen. So ist man bestens informiert, wenn das Projekt losgehen kann.

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